Die Zeit der Rückbildung nach einer Schwangerschaft und Geburt
Die Rückbildung nach einer Schwangerschaft und Geburt ist eine Zeit voller Veränderungen, sowohl körperlich als auch emotional.
Neue Routinen entstehen
Mit dem Baby entstehen ganz neue Routinen. Und das sind gar nicht so wenige, wenn ich so zurück denke. Das Stillen, Wickeln, Umziehen, Kochen, der Haushalt, die eigene Körperhygiene. Nicht nur einmal habe ich mich gefragt: Wann soll ich denn bitte duschen? All diese Fragen, Umstellungen, Zweifel, Freude, Liebe und vieles mehr darf seinen Platz in dieser aufregenden Zeit haben.
Jede Frau ist anders
Körperlich ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass jede Frau unterschiedlich lange braucht, um sich von der Geburt zu erholen und dass es keine „richtige“ Zeit gibt, um wieder „normal“ zu sein. Wenn du Lust hast, dann erzähle ich dir hier ein wenig darüber, wie ich diese Zeit erlebt und empfunden habe.
Ich nehme dich mit auf meine Reise
Juhuuuu … das Wochenbett war vorbei und ich bekam das O.K. von meinem Gynäkologen. Aufgeregt ging die Suche nach einem Rückbildungskurs los – mein Körper wollte sich wieder ein bisschen bewegen. Doch diverse Institutionen waren immer noch von Corona-Maßnahmen lahmgelegt, so auch die ganze Rückbildungssparte.
Da ich ein bisschen ein „Wenn schon, denn schon“ -Typ bin, beschloss ich kurzerhand eine Ausbildung zur Beckenbodentrainerin zu machen (genauer gesagt war es eine Ausbildung zur faszialen Beckenbodentrainerin). Na gut, ich bin wirklich ein absoluter kopfüber-ins-Abenteuer Typ“ (das war wohl nicht die erste solche Aktion in meinem Leben ;-). Aber zurück zur faszialen Sache. Ich entschied mich dafür, da dieser Ansatz einen neuen Blickwinkel mitbringt. Die unterschiedlichen Strukturen in unserem Körper benötigen unterschiedliche Reize, um sich entsprechend zu entwickeln und aufzubauen. Wenn du es genauer wissen möchtest, benötigt ein Muskel einen etwas anderen Reiz als das fasziale Gewebe. Die einen mögen es kräftig und die anderen eher sanft federnd.
Aber genug Theorie für den Moment. Ich machte also die Ausbildung und durfte hier wirklich sehr viele tolle Dinge erfahren und lernen. Begleitend dazu besuchte ich bei meiner Ausbildnerin einen Beckenboden-Kurs und konnte so am eigenen Körper feststellen, wie gut und toll diese Art der Körperarbeit (im positiven Sinn) funktioniert. Zusätzlich beschäftigte ich mich noch sehr ausgiebig mit dem Thema „Beckenboden direkt ansteuern“, was für Neulinge oftmals eine ziemliche Herausforderung ist, so auch für mich in meiner Anfangszeit.
Waaas? Rückbildung dauert Jahre?
Körperlich gesehen kann die Rückbildung Monate oder sogar Jahre dauern. Die Gebärmutter braucht Zeit, um zurückzuschrumpfen und die Beckenbodenmuskulatur MUSS gestärkt werden, um Inkontinenz jetzt und auch später und andere Probleme zu vermeiden.
Waaaas Jahre? Das waren meine Gedanken, als ich das zum ersten Mal gehört habe. Es gibt viele Dinge, die da hineinspielen, wie rasch sich dein Körper erholt. Alter, Gewebe (also deine Veranlagung), die Grundfitness (die du vorher schon hattest), Geburtsverletzungen (je stärker sie waren, desto länger kann der Prozess dauern) und natürlich auch, wie lange du stillst (Spoileralarm: So lange du stillst, verzichte deinem Körper zuliebe auf Impaktsportarten, wie zum Beispiel Joggen).
Inkontinenz: Du bist nicht alleine
Mit dem Thema Inkontinenz haben wirklich sehr viele Frauen nach einer Geburt zu kämpfen. Bei vielen Mamas verschwindet dieses Thema nach ein paar Monaten wieder. Auch wenn es wieder weg sein sollte, lege ich dir wirklich wärmstens ans Herz, dich mit deinem Beckenboden zu beschäftigen und zu lernen, diesen zu kräftigen. Wie heißt es so schön:
„Zahlen lügen nicht“
Bei den 40 bis 50-jährigen Damen hat etwa jede 4.!!!!! mit ungewolltem Urinverlust zu kämpfen. Zwischen 20 und 30 ist es etwa jede 11. Wie du siehst, sind das ganz schön viele Frauen.
Bei dem Thema ungewollten Harnverlustes hatte ich wohl Glück und gutes Training. Wie sich später herausstellen sollte, war mein Beckenboden durch die Geburt doch verletzter als zunächst angenommen. Aber dazu mehr an anderer Stelle.
Was Rückbildung für mich bedeutet
Für mich bedeutet die Zeit der Rückbildung, sich mit dem eigenen Körper zu beschäftigen. Darunter verstehe ich, wieder einen Zugang zum Beckenboden zu finden und auch langsam, aber doch die umliegenden Strukturen, welche mit dem Beckenboden in Verbindung stehen zu kräftigen (es geht hier absolut nicht um einen Supermodelkörper). Es geht darum, den Körper soweit in „Schuss“ zu halten/bekommen, dass du gut für den Mama-Alltag und dessen Anforderungen gewappnet bist. Andererseits geht es in dieser Zeit auch darum, neue Routinen mit dem Kind und der Familie zu finden und sich mit den aufkommenden emotionalen Themen zu beschäftigen.
Auch in dieser Zeit hat es mir sehr geholfen, mir Unterstützung zu holen, wenn ich vor lauter Emotionen, Wäsche, Baby und Co. nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. 😉 Danke an dieser Stelle an alle Helferleins!
Gedanken zum Schluss und was dem Körper sonst noch hilft
Ja, was hilft dem Körper sonst noch so ganz allgemein: Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf (hahaha … ). Du weißt, auf was ich hinaus will? Manche Dinge lassen sich mit Baby umsetzen und auf Manches haben wir Mamas einfach keinen Einfluss und dürfen uns da den Bedürfnissen des Babys, dem Rest der Familie und den Lebensunständen anpassen.
Generell finde ich es wichtig, sich daran zu erinnern, dass jede Frau und jede Schwangerschaft unterschiedlich ist und dass es keine “richtige” Art gibt, die Rückbildung zu handhaben. Was am wichtigsten ist, ist auf sich selbst aufzupassen (da gehört natürlich die Psyche, aber auch der Körper dazu) und sich die Unterstützung zu suchen, die du brauchst.
Ein liebevoller und umfangreicher Kurs für frischgebackene Mamas, das wär’ doch was, oder?
Aufgrund all meiner Erfahrungen und Erlebnisse habe ich beschlossen, einen Online-Kurs für frisch gebackene Mamas zu machen. Dieser begleitet dich liebevoll und motivierend durch die Wochen und Monate nach deiner Schwangerschaft. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen, welche dieselben Herausforderungen durchmachen wie du! Du bist nicht alleine!
Ein Hoch auf all die tollen Mamas! Ein Hoch auf DICH!
Wenn du mehr über das Programm wissen möchtest, klicke auf den Button gleich hier: